Fritz Behrens 1994 - Feuerwehr Büsum

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Fritz Behrens 1994

Einsätze

Seenotrettungskreuzer der DGzRS,
"Fritz Behrens" im Hafen gesunken.
Büsum 07.September 1994

Quelle: Bericht aus der DLZ,
Fotos Archiv FF Büsum
Büsum
Es waren die wohl dramatischsten Sekunden im Leben von Andreas Speer.
,,Wir schrieen nur noch: Runter vom Schiff', erinnert er sich an das Geschehen an Bord der ,,Fritz Behrens", bevor der Seenotrettungskreuzer vom größten Passagierschiff der Westküste der ,,First Lady", gerammt wurde und sank. Kurz nach sechs Uhr abends.
Die ,,Fritz Behrens" der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) liegt fest an ihrem Ponton direkt neben der Schleuse. An Bord richten sich die Besatzungsmitglieder Hartmut Thede, Olaf Burrmann, Hans Lütje und Andreas Speer auf einen gemütlichen Feierabend ein. Sie sitzen oben in der Messe, unterhalten sich und gucken fern - die Schwimm-WM .
Olaf Burrmann sieht zufällig au dem Fenster. Die ,,First Lady" gerade mit 600 Passagieren an Börd von einer Helgoland-Tour zurück im Büsumer Hafen, be­ginnt ihr allabendliches Anlegemanöver. ,,Da stimmt irgendwas nicht", sagt Burrmann.
Die Seenotretter werden auf­merksam ,,Das Ausflugsschiff manövrierte merkwürdig", so Speer.
,,Es kam direkt auf uns zu, sehr schnell." Alle rufen nun durcheinander: runter, runter!

Die Crew stürmt auf den Ponton und von diesem an Land. Andreas Speer - er weiß nicht mehr, ob er der letzte war - steht gerade auf der Verbindungstreppe zwischen Ponton und Kai, als die ,,First Lady" auch schon in die ,,Fritz Behrens" kracht und sie unter Wasser drückt. Das Tochterboot ,,Anna" wird völlig zermalmt, der Ponton stark verformt. Die leckgeschlagene ,,Fritz Behrens" kentert und sinkt. Speer: ,,Wir waren geschockt."

Auch DLRG-Wachleiter Horst Scharbert wurde Augenzeuge des Unglücks.
Die Wachmannschaften aus Büsum und Büsumer Deichhausen hatten sich für 18.30 Uhr zu einem Besuch auf der als unsinkbar geltenden ,,Fritz Behrens" verabredet.
Kurz bevor sie das Schiff erreichten, sahen sie das Unheil auf den Seenotkreuzer zukommen und flüchteten selbst zurück bis an den Deich.
Auch die Passagiere an Bord der ,,First Lady" kamen mit dem Schrecken davon. Der Aufprall war stark, aber die aus Aluminium gebaute ,,Fritz Behrens" und der Ponton stoppten das 76 Meter lange Schiff, das sonst hart gegen die Kaimauer geprallt wäre...

Dem Vernehmen nach blieben die Tanks des Wracks heil und die Wasserverschmutzung dank einer Ölsperre der Feuerwehr in Grenzen. Noch in der Nacht schickte die Cuxhavener Reederei Cassen Eils ein Ersatzschiff für die ,,First Lady": Die ,,Frisia III" hat den Helgoland-Dienst bis auf weiteres übernommen.


Zur Bergung war der Schwimmkran ,,LVP 1" aus Cuxhaven herbeordert worden. Der gewaltige Schiffskran mit einer Hebelast von 240 Tonnen traf gegen 14 Uhr ein. Immer mehr Schaulustige versammelten sich auf den Deichen und am Helgoland-Anleger. ,,Hier müsste man eine Würstchenbude aufmachen", witzelte einer von ihnen.

Der Schaden soll etwa elf Millionen Mark betragen.
Die Unglücksursache: Die Elektronik habe versagt. So liefen die Schiffsschrauben nicht gegenläufig zum Wenden, sondern beide rückwärts.
Bei diesem Einsatz kam auch die Büsumer Ölwehr zum Einsatz. Eine Ölsperre wurde um die "Fritz-Behrens" gelegt um eine Verschmutzung der Umwelt, auszuschließen.
Nach der Bergung des Seenotkreuzers, wird das ganze Ausmaß der Beschädigung deutlich.


Der Seenotkreuzer wird auf der Fr. Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack instandgesetzt, das Tochterboot war völlig zerstört und wurde neu gebaut. Er wurde von der DGzRS, in die Ostsee zur Station Greifswalder Oie verlegt.
Im Nordseebad Büsum wurde ein Neubau stationiert die "Hans Hackmack"



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